Bei fast 1200°C Ruhe bewahren - der Brandübungscontainer

22.10.2022
Feuerwehr Ausbildung
Atemschutzträger der Feuerwehren Dettelbach, Euerfeld, Effeldorf und Bibergau konnten heute unter realitätsnahen Einsatzbedingungen im Brandübungscontainer des LFV Bayern trainieren. 64 Atemschutzträger aus dem KFV Kitzingen nahmen vom 17. bis 23.10.2022 an der Karl-Knauf-Halle in Iphofen an der Ausbildung teil. Hier ein kleiner Bericht darüber...

Nur durch Erfahrung können Fehlentscheidungen und lebensbedrohliche Situationen vermieden werden.

Der Vorteil, dass in den vergangenen Jahren, die Brandeinsätze zurückgegangen sind, ist aber gleichzeitig ein Nachteil, da es für viele Atemschutzträger dadurch schwer wird, Einsatz- und Branderfahrung zu sammeln. Heute bekamen sie in kurzer Zeit sehr viel praxisnahe Erfahrung!

Zunächst gab es von den Ausbildern eine Einführung in theoretischem Wissen und danach ging es an den Brandübungscontainer.

Realitätsnaher geht es nur noch im Einsatz!

Der Ofen im Container wurde vor der Übung mit Spanplatten befüllt, die in kurzer Zeit den Rauch und die Hitze immer weiter ansteigen ließen. So wurde nach und nach eine Temperatur von über 800°C erreicht. Am Anfang wurde die Ausbildung mit offener Containertür durchgeführt, um die Kameraden langsam an Rauch und Hitze zu gewöhnen und dann immer wieder für einige Zeit die Tür geschlossen.

Hitze - Rauch - Feuer

War die Tür geschlossen, gab es nur noch Enge, Dunkelheit, Hitze, Flammen vor ihnen und Rauch um sie herum. Ein Vorwärtskommen war nur noch durch Tasten möglich. Die Gruppe von 8 Atemschutzträgern spürte schnell, wie die Hitze auf ihrer Kleidung und den Masken immer stärker wurde. Nun galt es seine Nerven und die Atmung unter Kontrolle zu halten, sonst sind die Atemflaschen schnell leer.  In so einem Szenario können die Temperaturen schnell auf 1200°C ansteigen. Selbst ein sog. "Flashover", also das sich gleichzeitige Entzünden aller brennbaren Materialien in einem Raum, konnte geübt werden. 

Wertvolle Tipps durch den Ausbilder

Die Atemschutzträger mussten nun den Rauch richtig deuten und das Feuer bekämpfen. Sie lernten, welche Fehler man dabei machen kann, bzw. vermeiden sollte und dass selbst Wasser, wenn es falsch eingesetzt wird, sehr schnell zur Gefahr durch Verbrühung werden kann...

Alle Achtung und Respekt vor eurer Leistung!

Als sie nach ca. 40 Minuten den Brandübungscontainer wieder verließen, konnte man ihnen die Erleichterung, aber auch die Freude und den Stolz, es geschafft zu haben, ansehen. An den nächsten Brandeinsatz werden sie sicher ganz anders herangehen. Nun erst einmal viel Wasser trinken. (Alkoholfreies Weizen wäre isotonisch.) :-)

Die Teilnehmer empfanden diese Ausbildung als vollen Erfolg und konnten viel Erfahrung in kurzer Zeit mitnehmen!